Startseite/ Naturschutz / Wespen- und Hornissen-Alarm
Der NABU im Elbmarschenhaus erhält häufig Anrufe von besorgten Bürgern, dass Hornissen, Wespen oder Hummeln sich an ungünstigen Stellen angesiedelt haben. Von den Insekten geht normalerweise keine Gefahr aus, lediglich wenn sie sich angegriffen fühlen, weil beispielsweise ihr Nest erschüttert wird, werden sie sich mit stichhaltigen Argumenten verteidigen! Es stellt nur eine Gefahr für Insektengiftallergiker dar.
Den sozial lebenden Wespen ist gemein, dass sie wie die Hummeln Sommerstaaten bilden. Eine einzelne Königin gründet im März/April (Hornissen erst ab Mitte Mai) nach der Winterruhe ihr Volk mit dem Bau der ersten Wabe. Die sozialen Wespen bauen ihr Nest im Gegensatz zu den Bienen nicht aus selbst produziertem Wachs, sondern aus gesammeltem Holz, Ihre Waben hängen als Etagen übereinander, wobei die Larven kopfüber in den unten offenen Zellen hängen.
Die Königin legt in jede Zelle ein Ei und versorgt die schlüpfenden Larven mit erbeuteten Insekten. Die Arbeiterinnen selbst benötigen süße Futtermittel – je nach Art sind das Baumsäfte, Blütennektar, Fallobst oder Nahrungsmittel des Menschen. Die Larven verpuppen sich anschließend und schlüpfen – rund vier Wochen nach der Nestgründung – als Arbeiterinnen. Sie übernehmen den weiteren Ausbau des Nestes und die Brutversorgung, während sich die Königin auf die Eiablage beschränkt.
Im Sommer werden größere Wabenzellen gebaut, in denen Jungköniginnen und Männchen (aus unbefruchteten Eiern) herangezogen werden. Nur die jungen Königinnen überwintern nach der Paarung. Die alte Königin, die Männchen und das Volk sterben im Herbst ab. Das leere Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.
Die Weibchen aller dieser Artengruppen können stechen. Die Giftzusammensetzung ähnelt sich und selbst das Gift der oft gefürchteten Hornisse ist nicht gefährlicher als das anderer Wespen (ausgenommen für Insektengiftallergiker).
Das Sprichwort „sieben Stiche der Hornisse töten ein Pferd, drei Stiche einen Menschen“ stimmt nicht. Die tödliche Dosis liegt etwa bei 600 Stichen, laut Aussage von Bent Schubert.
Imker Bent Schubert setzt Nester von Hornissen, Wespen, Bienen und Hummeln um, wenn es nötig ist. Er ist einer der wenigen Wespen- und Hornissenumsetzer im Kreis Pinneberg mit einer Ausnahmegenehmigung, denn alle Wespen-, Bienen-, Hummel- und Hornissenarten unterliegen dem allgemeinen bzw. besonderen Artenschutz und dürfen daher nicht getötet werden.
Sie erreichen Bent Schubert unter der Telefonnummer 0171-9610264 oder per E-Mail wespen@gmx.de. Für die Einsätze fallen Kosten an!